Baron von Münchhausen
Wer kennt ihn nicht, den Baron von Münchhausen, auf einer Kanonenkugel reitend, sein Pferd am Kirchturm befreiend oder sich an den Haaren selbst aus dem Sumpf ziehend? Wunderbar und phantastisch sind die Abenteuer des Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen. Als zentrale Gestalt einer Erzählkunst mit beeindruckender Vorstellungskraft, Gewitztheit und Formvollendung inspirieren seine Geschichten Illustratoren und Literaten bis heute immer wieder aufs Neue.
Doch wer war Münchhausen wirklich?
Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen, geboren am 11. Mai 1720 in Bodenwerder, ist Vertreter einer Epoche des Umbruchs, in der sich ein Wandel von Absolutismus, Aufklärung und Romantik vollzieht.
Von einem Erfolg versprechenden Landadligen, der sich freiwillig nach Russland begibt, dort zum Rittmeister ernannt, dennoch sich aus dem russischen Machtzentrum nach Bodenwerder zurückzieht, wird er von hier aus zu einem über die Region hinaus bekannten brillanten Erzähler.
Dass ihm am Ende seines Lebens Unrecht widerfährt, so dass er am 22. Februar 1797 vereinsamt stirbt und ihm der Begriff „Lügenbaron“ zugeschrieben wird, liegt sicherlich mit an dem schnellen gesellschaftlichen Wandel des 18. Jahrhunderts, dem nicht nur er unterlag.
Seine Grabstätte befindet sich in der Klosterkirche St. Marien im Stadtteil Kemnade.
(Text: Münchhausen Museum)